Gedanken zur Sendung „Stöckl live“

am 14. April 2010: Unsere Jugend - faul, fett und süchtig?

Die Frage darf nicht lauten: Was ist mit unserer Jugend los?
Sie muss lauten: Was ist mit unseren Familien los?

Und die Antwort: Unsere Familien müssen wieder die Zeit und Resourcen bekommen, die sie brauchen, um ihre Aufgaben  erfüllen zu können!
Gebt den kleinen Kindern Wurzeln, gebt den großen Kindern Flügel!
Ein wichtiger, ein wahrer Spruch!

 

Ich glaube, dass unsere Jugend in immer größerem Ausmaß entwurzelt wird/ist.
Die politische Forderung nach flächendeckender Unterbringung schon von Babys und Kleinkindern in außerfamiliären Betreuungsstätten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist die falsche Antwort! Stundenweise Unterbringung, sobald man das Kind dafür reif hält, ja!
Aber ein zwölf Monate und einen Tag altes Kleinkind von einem Tag auf den anderen aus der familiären Geborgenheit zu reißen (oder reißen zu müssen) und ganztägig in einem Hort zurückzulassen, ist in meinen Augen ein Unrecht und stellt die Verletzung eines Kinderrechts dar, das de facto in unserer modernen Gesellschaft nicht mehr existiert: Recht auf Geborgenheit!

Und für den Rest der Kindheit muss wieder gelten: Zeit, Liebe und Wertevermittlung in der Familie in reichem Ausmaß!
Außerfamiliäre Bildungs- und Betreuungsstätten können familiäre Beziehung und Erziehung nämlich nur ergänzen, niemals ersetzen! Früher waren Frauen auf ihre Mutterrolle eingeengt.
Heute sind immer mehr Frauen berufstätig oder müssen es sein! Das Ziel muss aber sein: echte Vereinbarkeit von Beruf und Familie und glückliche Familien! Vollzeiterwerbstätigkeit beider Elternteile und Familienleben sind, wie sich zeigt, nur sehr schwer vereinbar. Die Folgen sind allgegenwärtig …

Familien brauchen besonderen Schutz!
Daher: Familiäre Erziehung sollte als Arbeit anerkannt und entlohnt werden!  
Der Beruf der Mutter und Hausfrau muss wieder Anerkennung finden!
Für berufstätige Eltern müssen die Möglichkeit der Teilzeitarbeit  und  Kündigungsschutz gelten, damit auch sie ihr Recht und ihre Pflicht zur Kinderbetreuung und -erziehung ausreichend wahrnehmen können.

Ich hoffe, dass die Verantwortlichen in diesem Land die alarmierenden Zeichen der Zeit erkennen und die dringend notwendige Kurskorrektur vornehmen.
Nein, wir dürfen sie nicht bloß erhoffen, wir müssen sie einfordern! Gemeinsam! Jetzt! Es ist höchste Zeit!

Brigitte Pfandl, 8842 Katsch/Mur 139
21.4.2010